Press Release

Arzneimittelverbrauch 2023 – 2027: Covid-19-Impfstoffe und –Therapeutika bleiben Treiber des weltweiten Arzneimittelmarktes

Perspektiven aus dem IQVIA Insitute
Jan 30, 2023

Frankfurt/Main – 30. Januar 2022 – Zwar neigt sich in vielen Ländern die COVID-19-Pandemie ihrem Ende entgegen. Impfungen und Therapien gegen Infektionen mit SARS-CoV-2 werden in den nächsten fünf Jahren dennoch weiterhin die größten Treiber für Gesundheitsausgaben sein. Zu dem Ergebnis kommt das die globalen Gesundheitsmärkte beobachtende IQVIA Institute for Human Data Science im Report „The Global Use of Medicines 2023. Outlook to 2027“.

Laut Report steigen die weltweiten Ausgaben für Arzneimittel bis 2027 voraussichtlich um insgesamt 497 Milliarden USD (457 Milliarden Euro) und fallen damit voraussichtlich höher aus als in den Jahren vor der Pandemie. Diese Entwicklung ist in erster Linie auf COVID-19-Impfstoffe und auf neue Therapien zurückzuführen. Das globale Marktwachstum wird trotz jährlicher Schwankungen und trotz geografischer Unterschiede wieder Raten erreichen, wie sie das IQVIA Institute schon vor der Pandemie prognostiziert hatte. Drei Effekte treiben die Entwicklung bis 2027 maßgeblich an (siehe Abb. 1):

  1. Ausgaben für COVID-19-Impfstoffe summieren sich auf 380 Milliarden USD (348 Milliarden Euro). Auffrischungsimpfungen sind hier der Markttreiber.
  2. Therapeutika gegen COVID-19 führen zu einem Volumen von 120 Milliarden USD (110 Milliarden Euro).
  3. Unterbrechungen von Nicht-COVID-19-Therapien schlagen mit -4 Milliarden USD (-3,7 Milliarden Euro) zu Buche.

 

Abb. 1: Historische und prognostizierte Unterschiede in den weltweiten Ausgaben für Medikamente und Impfstoffe. (Orange: Kumulierte Unterschiede bei Ausgaben im Nicht-COVID-19-Bereich verglichen mit dem präpandemischen Niveau. Hellblau: Kumulierte Ausgaben für COVID-19-Impfstoffe. Dunkelgrün: Kumulierte Ausgaben für COVID-19-Therapien. Hellgrün: Kumulierter Gesamtunterschied, verglichen mit dem präpandemischen Niveau.) © 2023 IQVIA

Das weltweite Wachstum der Pharma-Märkte wird bis 2024 trotz jährlicher Schwankungen wieder ein präpandemisches Niveau erreichen (Abb. 2). Alles in allem prognostiziert das IQVIA Institute über fünf Jahre hinweg bis 2027 eine CAGR (Jährliche Wachstumsrate insg.) von voraussichtlich 4,6 Prozent. Ohne Pandemie wären es übrigens 4,5 Prozent gewesen.

(1)2020: Verlangsamtes Wachstum im Vgl. zur präpandem. Projektion: -2,0%, -26 Milliarden USD (-24 Milliarden Euro).

(2)2021: Wachstum um +3,4% über den präpandem. Werten insg.; Wachstum von +5,1% im Vergleich zu 2020 exkl. COVID-19-Impfstoffe und -Therapeutika.

(3)2021: Wachstum um +10,6% höher inkl. COVID-19 Therapeutika & -Vakz.

(4)2022: Signifikanter Rückgang der Ausgaben, speziell durch Impfstoffe (wg. Impfquote).

(5): Postära der Pandemie: Anhaltender Druck auf die Budgets der Gesundheitssysteme


Abb. 2: Prognosen der Marktentwicklung im Vergleich zur präpandemischen Phase. (Dunkelblaue Kurve: Prognose vor COVID-19; grüne Kurve: Aktuelle Prognose ohne COVID-19-Impfstoffe: Hellblaue Kurve: Aktuelle Prognose mit den inkrementellen Ausgaben für COVID-19-Impfstoffe.

Die größten Unsicherheitsfaktoren bei allen Prognosen sind übrigens gesundheitspolitischer Natur: Welche Summen können – und wollen – die Gesundheitssysteme ausgeben? In dem Zusammenhang wird wahrscheinlich die Bewertung des Nutzens von (neuen) Therapien bei der Preisbildung eine noch stärkere Rolle spielen als zuvor.

Den IQVIA-Report zur Prognostik der Arzneimittelverbräuche weltweit können Sie hier online abrufen: The Global Use of Medicines 2023. Outlook to 2027, https://www.iqvia.com/insights/the-iqvia-institute/reports/the-global-use-of-medicines-20231



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